Da Vista zur Zeit noch wegen hohem Leistungsverlust und vielen Macken bei Spielern eher unbeliebt ist, bleiben die Meisten noch bei Windows XP. Doch in Zukunft wird Vista unerlässlich, viele der kommenden Spiele nutzen das Potential von DirectX 10, welches nur für Vista verfügbar ist. Auch in der Zukunft werden Computerspiele nach und nach für Vista optimiert sein. Nun ist der User hin- und hergerissen: Möchte ich aus derzeitigen Kompatiblitätsgründen lieber bei Windows XP bleiben, oder soll ich das Leistungspotential in Spielen dank DirectX 10 Technologie mit Vista voll ausnutzen?

Am einfachsten wäre es natürlich, XP und Vista auf einem Rechner zu installieren. Ist das denn so einfach, wie es klingt? Und was muss ich dabei alles beachten?

Die beiden Betriebssysteme parallel installieren

Grundsätzlich ist die parallele Installation zweier Betriebssysteme kein Problem. Auch Vista und XP können gleichzeitig installiert werden. Eines sollte dabei jedoch undbedingt beachtet werden: zuallererst muss Windows XP auf dem Rechner installiert und anschließend Windows Vista draufgepackt werden. Das liegt daran, weil Windows Vista das bereits bestehende Betriebssystem erkennt und den Bootmanager dementsprechend anpasst. Somit kann der User beim Hochfahren immer entscheiden, ob er XP oder Vista starten möchte.  Würde der Vorgang umgekehrt, also XP nach Vista installiert, angewendet werden, so würde dieses den Bootmanager von Vista überschreiben und bei jedem Neustart automatisch XP booten. Zu beachten ist außerdem, dass eine extra Partition für Vista angelegt werden sollte, die eine Mindestgröße von 20GB beträgt.

Lohnt sich Vista denn überhaupt?

Windows Vista

Jein. Das ist im Moment schwer zu beurteilen. Grundsätzlich kann man sagen, dass Vista XP vom Potential her um einiges überlegen ist, da es auch "sauberer" programiert wurde und weniger Sicherheitslücken als XP aufweist. Dennoch läuft XP wesentlich schneller als Vista, was direkt beim Hochfahren des Computers bemerkbar wird. Während XP durchschnittlich 15 Sekunden zum Hochfahren benötigt, beträgt die Zeitspanne von Vista zwischen 45 Sekunden und einer Minute. Auch beim Datentransfer ist XP deutlich überlegen. Nehmen wir zum Beispiel den Dateienaustausch vom PC zu einem Datenmassenspeichergerät (z.B. USB-Stick). Während XP dafür ca. 15 Minuten benötigt, dauert es bei Vista auch schonmal um die 25 bis 30 Minuten. Das hängt selbstverständlich aber auch von der Geschwindigkeit der Festplatte ab. Und auch bei den FPS (Bilder pro Sekunde) in Spielen unterliegt Vista. Zwar nur um wenige FPS, dennoch macht dies oft den Unterschied zwischen "ruckeln" und "flüssig spielbar" aus.

Dennoch gibt es Hoffnung: erst kürzlich erschien das Service Pack 1 für Vista, welches einige Schwächen und Sicherheitslücken behoben hat. Auch die Systemgeschwindigkeit wurde geringfügig gesteigert, das Hoch- und Herunterfahren des Computers nimmt nun nicht mehr ganz so viel Zeit in Anspruch. Auch wurde ein Update für DirectX 20 installiert, welches nun auf DirectX 10.1 aktualisiert wurde. Optisch verändert dies in Spielen aber noch nicht viel. Ein spürbarer Leistungsgewinn in Spielen bleibt also weiterhin aus.

Langfristig gesehen führt jedoch kein Weg an Vista vorbei, das Service Pack 1 ist der erste größerer Schritt zum Reifwerden des Bananenprodukts. Wer sich also von der geringeren Performence nicht stören lässt, kann ab sofort ruhig zu Windows Vista greifen.


501 Wörter. Verfasst von Hans am 09.04.2008